Auf der Suche nach den schönsten Dörfern Spaniens kommt man einfach an Albarracín nicht vorbei. Dieses an einen Felsenhang gebaute Dorf liegt ungefähr 16 Kilometer von der Provinzhauptstadt Teruel in der autonomen Region Aragon entfernt und besticht durch seine spektakuläre Hanglage, die es den oben auf dem Hang lebenden Bewohnern immer wieder schwer macht, sich zu entscheiden, ob man noch mal schnell in den Dorfladen unten an der Hauptstraße gehen soll. Nicht der
Abstieg ist das Problem, sondern das darauffolgende Zurückkehren in sein Haus. Auf alle Fälle dürften die Bewohner über eine ausgeprägt durchtrainierte Beinmuskulatur verfügen.
Dem Touristen auf der Durchreise sei es jedenfalls geraten, den Wagen oder Bus unten am Hauptparkplatz stehen zu lassen und sich zu Fuß auf den zwar anstrengenden, aber überaus interessanten Weg durch die engen Gassen nach oben zu machen. Ach, so, ich vergaß, dass es verboten ist, mit dem Auto durch das Dorf zu fahren, einfach deshalb, weil die Straßen so unwahrscheinlich eng sind, dass man einfach nicht durchkäme.
Man wird dann entschädigt mit wunderschönen Aussichten auf die Schlucht und den typischen „hängenden“ Häusern in ihrem rötlichen Farbton.
Der Ort liegt auf einer Höhe von ca. 1.170 Metern Höhe und wird von 1.100 Menschen bewohnt. Über dem Ort thront das Castillo von Albarracín aus dem Mittelalter, das man auch erklettern kann, dann sollte man aber gutes Schuhwerk und auf alle Fälle etwas zu trinken dabei haben. Es ist archäologisch gut aufbereitet und kann deshalb auch besichtigt werden. Der Ausblick und die Ruhe hier oben sind phantastisch, da sich nur wenige Touristen bis hier hoch trauen.
Das gesamte Dorfzentrum einschließlich des weiten, durch die Mauern des Castillos umschlossenen Bereiche, sind zum Bien de Interés Cultural (Gut von kulturellem Interesse) und Conjunto histórico-artístico (historisch-kulturelle Anlage) erklärt worden, und die UNESCO hat das Dorf auf der Liste der Anwärter für die Auszeichnung als Weltkulturerbestätte. Man schlendert hier durch die engen Gassen und bewundert Häuser, die in eine fast unmögliche Enge hineingebaut wurden. Dann wieder gelangt man auf Plätze, wo man sich niederlassen und ein wenig verschnaufen kann und vielleicht einen Café zu sich nehmen möchte.
Wer nach einem anstrengenden Besuch wieder zu seinem Auto zurückkehrt, kann sich in einem Restaurant gegenüber des Parkplatzes ein gutes Menü für 12,-€ gönnen und die gewonnenen Eindrücke noch einmal nachwirken lassen.