La Semana Santa ist die spanische Heilige Woche (Palmsonntag bis Ostersonntag). Am bekanntesten sind die Feiern der Semana Santa in Andalusien, wo sie intensiv und unter großer Anteilnahme der einheimischen Bevölkerung stattfinden.
Was sind die Prozessionen?


Bild: Esperanza Macarena
Die Bevölkerung betrachtet oder begleitet die Prozessionen mit besonderem Augenmerk auf die Pasos und in relativer Stille. Etwas lauter geht es bei zwei der bekanntesten Prozessionen in Sevilla zu. Deren Marienbilder, die Virgen de la Esperanza Macarena und die Esperanza de Triana, teilen die Bevölkerung Sevillas geradezu in zwei „Fanlager“. In manchen Orten, darunter Granada, gibt es auch Schweigeprozessionen, während denen die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wird. Zur Beleuchtung dienen dann nur noch die von den Teilnehmern der Prozession getragenen Kerzen. Dort herrscht absolute Stille.
In Andalusien gibt es in fast allen Städten und kleineren Orten vergleichbare Feiern, vor allem in den Provinzhauptstädten Huelva, Cádiz, Códoba, Granada, Jaén und Almería. Die Feierlichkeiten weisen oft bestimmte lokale Besonderheiten auf.
Bruderschaftsmitglieder
Unter den Hermanos, die an der Prozession der Bruderschaft zur Feier der Semana Santa teilnehmen, unterscheidet man nach ihrer Funktion drei Gruppen:
- Nazarenos: die bekannten Büßer mit der typischen Spitzhaube. Je nach Dauer ihrer Zugehörigkeit zur Bruderschaft gehen sie mit mehr oder weniger Abstand zu einem der Pasos und tragen Kerzen oder andere Insignien.
- Penitentes: Büßer, die ein Holzkreuz auf der Schulter tragen. Wie die Nazarenos sind auch sie mit der Túnica (Gewand) bekleidet, jedoch hängt die Haube nach hinten.
- Costaleros: Die Träger der Pasos. Etwa 35 bis 50 von ihnen tragen jeden Paso und wechseln sich dabei regelmäßig ab. Sie schützen ihren Kopf mit einer Baumwollmütze, dem costal.
Pasos
Wichtiger Bestandteil der Prozessionen sind die Pasos. Dabei handelt es sich um tischförmige Konstruktionen, die eine Marienstatue oder eine Szene des Kreuzweges mit Jesusstatue zeigen. Sie werden von Trägern (Costaleros), Mitgliedern der Hermandades, auf Schultern getragen. Die Träger befinden sich dabei unter den Konstruktionen in manchen Städten. Wegen der Seitenbehänge aus Stoff können die Träger die Umgebung also nicht sehen. Kommandos für die Richtung und das Tempo werden von Begleitern gerufen. Kommandos für das gleichzeitige Absetzen und Anheben der Konstruktionen werden durch Klopfzeichen gegeben.
In Málaga sind die prozessierenden tronos mit teilweise über 4 Tonnen Gewicht besonders mächtig und eindrucksvoll. Sie werden (anstelle der sonst üblichen Costaleros) von bis zu 250 Hombres de trono getragen, die wiederum von den so genannten Nazarenos (Nazarenen) begleitet werden. In der Regel besteht ein Zug aus zwei tronos: einer Marienfigur und einer Kreuzwegstation. Eine weitere Unterscheidung der Semana Santa in Málaga ist der schaukelnde Schritt. Es gibt unzählige Geschichten und Anekdoten um die einzelnen tronos: Mena mit

Christus des schönen Todes mit Fremdenlegion
Musik
In Andalusien werden die Prozessionen von Musikkapellen mit Schlaginstrumenten und Hörnern begleitet. Die Musik ist meistens eine langsame getragene Marschmusik. Sie wird hier und da spontan unterbrochen von der a
cappella gesungenen Saeta. Das sind Klagelieder der Mutter Gottes über den Leidensweg ihres Sohnes oder persönliche Klagelieder des Sängers. Dieser Gesang hat starke arabische Anklänge und wird auch als Gattung des Flamencogesanges bezeichnet.