18/11/2015

DIE KARWOCHE: SEMANA SANTA

http://cdn1.buuteeq.com/upload/6090/paz.JPG

La Semana Santa ist die spanische Heilige Woche (Palmsonntag bis Ostersonntag). Am bekanntesten sind die Feiern der Semana Santa in Andalusien, wo sie intensiv und unter großer Anteilnahme der einheimischen Bevölkerung stattfinden. 

Was sind die Prozessionen?

Prozessionen finden die gesamte Heilige Woche über statt. In manchen Orten ist die Hauptprozession in der Regel am Karfreitag.  Sevilla hat die berühmtesten Prozessionen, täglich zwischen acht und zwölf Umzügen. Aber in ganz Andalusien finden diese religiösen Feste statt, so daß in jedem Ort, und sei er noch so klein, an einer Prozession teilnehmen kann.
 http://www.periodistadigital.com/imagenes/2015/02/12/macarena-sevilla.jpg
Sie werden von Hermandades – Bruderschaften- organisiert und durchgeführt. Die Bruderschaften sind in der Regel einer Kirchengemeinde angeschlossen. Zu jeder Prozession gehören mehrere hundert bis zu mehreren tausend Personen. Die Prozessionen setzen sich meist aus den Pasos (Figurenthrone) mit ihren Trägern und Begleitern, den Nazarenos und Penitentes (dt.: Büßer) und den Musikkapellen zusammen. Die Büßer gehen oft barfuß, tragen lange Kutten und sind mit der typischen Spitzhaube maskiert, was der Anonymität des Bußakts dient. Die Musik von der Kapelle unterstreicht den Bußakt und die Trauer der Anwesenden über den Leidensweg Jesu Christi.
 Die Prozession beginnt in der Heimatkirche der jeweiligen Bruderschaft. Ziel ist die Strecke, die für die Erfüllung des Bußaktes vorgeschrieben ist. Diese Strecke ist genau festgelegt und für alle Bruderschaften einer Stadt auf ihrem offiziellen Teil gleich. In der Regel wird die Kathedrale bzw. Hauptkirche der Stadt als Höhepunkt des Umzuges durchquert. Danach zieht die Prozession zur Ausgangskirche zurück. Manche Prozessionen sind 13 Stunden unterwegs, bis sie ihre Kirche/Kapelle wieder erreichen. Typisch sind Prozessionen mit Christus- und Marienfiguren.
http://sevilla.abc.es/Media/201404/02/macarena-manto-camaronero-2014--644x362.jpg

Bild: Esperanza Macarena

Die Bevölkerung betrachtet oder begleitet die Prozessionen mit besonderem Augenmerk auf die Pasos und in relativer Stille. Etwas lauter geht es bei zwei der bekanntesten Prozessionen in Sevilla zu. Deren Marienbilder, die Virgen de la Esperanza Macarena und die Esperanza de Triana, teilen die Bevölkerung Sevillas geradezu in zwei „Fanlager“. In manchen Orten, darunter Granada, gibt es auch Schweigeprozessionen, während denen die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wird. Zur Beleuchtung dienen dann nur noch die von den Teilnehmern der Prozession getragenen Kerzen.  Dort herrscht absolute Stille.

In Andalusien gibt es in fast allen Städten und kleineren Orten vergleichbare Feiern, vor allem in den Provinzhauptstädten Huelva, Cádiz, Códoba, Granada, Jaén und Almería. Die Feierlichkeiten weisen oft bestimmte lokale Besonderheiten auf.

Bruderschaftsmitglieder

Unter den Hermanos, die an der Prozession der Bruderschaft zur Feier der Semana Santa teilnehmen, unterscheidet man nach ihrer Funktion drei Gruppen:

http://www.que.es/archivos/201303/5220184w-640x640x80.jpg

  • Nazarenos: die bekannten Büßer mit der typischen Spitzhaube. Je nach Dauer ihrer Zugehörigkeit zur Bruderschaft gehen sie mit mehr oder weniger Abstand zu einem der Pasos und tragen Kerzen oder andere Insignien.

 

https://c2.staticflickr.com/6/5227/5662093869_b97f8aa678_b.jpg

  • Penitentes: Büßer, die ein Holzkreuz auf der Schulter tragen. Wie die Nazarenos sind auch sie mit der Túnica (Gewand) bekleidet, jedoch hängt die Haube nach hinten.
  • Costaleros: Die Träger der Pasos. Etwa 35 bis 50 von ihnen tragen jeden Paso und wechseln sich dabei regelmäßig ab. Sie schützen ihren Kopf mit einer Baumwollmütze, dem costal.

    http://sevilla.abc.es/Media/201303/12/semana-santa-rocio--644x362.jpg

http://cdn.20m.es/img/2008/03/18/782264.jpg

 

Pasos   

http://sevilla.abc.es/pasionensevilla//wp-content/uploads/2014/12/lunes-santo-2014.jpg                  

Wichtiger Bestandteil der Prozessionen sind die Pasos. Dabei handelt es sich um tischförmige Konstruktionen, die eine Marienstatue oder eine Szene des Kreuzweges mit Jesusstatue zeigen. Sie werden von Trägern (Costaleros), Mitgliedern der Hermandades, auf Schultern getragen. Die Träger befinden sich dabei unter den Konstruktionen in manchen Städten. Wegen der Seitenbehänge aus Stoff können die Träger die Umgebung also nicht sehen. Kommandos für die Richtung und das Tempo werden von Begleitern gerufen. Kommandos für das gleichzeitige Absetzen und Anheben der Konstruktionen werden durch Klopfzeichen gegeben.

http://www.tocamalaga.es/wp-content/uploads/2014/04/malaga3.jpg

In Málaga sind die prozessierenden  tronos mit teilweise über 4 Tonnen Gewicht besonders mächtig und eindrucksvoll. Sie werden (anstelle der sonst üblichen Costaleros) von bis zu 250 Hombres de trono getragen, die wiederum von den so genannten Nazarenos (Nazarenen) begleitet werden. In der Regel besteht ein Zug aus zwei tronos: einer Marienfigur und einer Kreuzwegstation. Eine weitere Unterscheidung der Semana Santa in Málaga ist der schaukelnde Schritt. Es gibt unzählige Geschichten und Anekdoten um die einzelnen tronos: Mena mit

Spanish Legion Easter in Malaga

Christus des schönen Todes mit Fremdenlegion

dem Cristo de la buena Muerte (Christus des schönen Todes) wird begleitet von der Wüstenarmee Los Legionarios (Fremdenlegion). Zu Ehren des El Rico wird jedes Jahr ein Gefangener aus dem nahegelegenen Gefängnis begnadigt. Diese Tradition hat ihren Ursprung im Mittelalter, als in Zeiten der Pest die Thronträger knapp wurden und sich die Gefängnisinsassen Málagas bereit erklärten, einzuspringen.

Musik

http://sevilla.abc.es/pasionensevilla//wp-content/uploads/2014/12/trescaidas_triana_banda.jpgIn Andalusien werden die Prozessionen von Musikkapellen mit Schlaginstrumenten und Hörnern begleitet. Die Musik ist meistens eine langsame getragene Marschmusik. Sie wird hier und da spontan unterbrochen von der a http://www.cea.es/upload/fotos_noticias/21946V0021946.jpgcappella gesungenen Saeta. Das sind Klagelieder der Mutter Gottes über den Leidensweg ihres Sohnes oder persönliche Klagelieder des Sängers. Dieser Gesang hat starke arabische Anklänge und wird auch als Gattung des Flamencogesanges bezeichnet.

 

Share This:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Translate »