Kommt man aus der Mezquita und dem Orangenhof heraus, ist man mitten in dem quirligen Leben der historischen Altstadt, die den 2. Höhepunkt von Córdoba darstellt und die 1994 ebenfalls zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Da auch die sogenannten „patios von Córdoba“ 2012 Weltkulturerbe wurden, ist Córdoba die Stadt in Spanien mit den meisten Weltkulturstätten. Das historische Zentrum besteht im Wesentlichen aus der ehemaligen judería, dem damaligen Judenviertel, was auch gleich deutlich macht, dass hier drei Religionen neben-und miteinander lebten. Ob dies immer friedlich war, lässt sich sicherlich bezweifeln, aber zumindest gab es eine Kultur mit drei religiösen Ausprägungen, denn auch Christen wurden in der Stadt geduldet. Man sprach die gemeinsame Sprache Arabisch, aß das gleiche Essen und trug die gleiche Kleidung.
Die judería hat sich ihren Charme bis heute bewahrt, wenn natürlich auch die Vielzahl von touristischen Einkaufsläden manchmal etwas stören. Aber dadurch wird die Wirtschaft von Córdoba unterstützt, die sich sonst gerne beklagt, dass die Touristen morgens mit den Bussen von der Costa del Sol anreisen und abends auch wieder dahin zurückkehren, ohne mehr Zeit (und Geld) in Córdoba zu lassen. Denn wer alles gründlich kennenlernen möchte, braucht schon mehr als einen halben Tag.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt (am besten abends, wenn weniger Touristen da sind und die einkehrende Dunkelheit ein magisches Licht wirft) fühlt man sich in die Märchen von 1001 Nacht zurückversetzt. Es gibt einige Restaurants, die arabisches Essen anbieten und in wunderschön eingerichteten alten Häusern den Traum noch wirklicher werden lassen. Zahlreiche kleine Hotels, teilweise direkt gegenüber der Mezquita, laden zum Nächtigen ein, wo man nur sein Hotelfenster aufmachen muss, um mitten in die Geschichte einzutauchen.
Nicht weit von der Mezquita entfernt und ebenfalls nah vom Guadalquivir liegt der Alcázar de los Reyes Christianos, der Palast der Katholischen Könige. Hier wohnten die katholischen Könige bis zur Rückeroberung der Stadt Granada (1492). Sehr sehenswert ist der schön angelegte Garten neben dem Alcázar sowie die Patios (Innengärten) der Anlage, die, obwohl von Ferdinand III errichtet, sich doch gewisse Mudejar-Anleihen bewahrt haben. Das Gebäude selbst hat einen streng militärisch-geordneten Charakter, so dass viele Gänge einfach weiß gestrichen sind, ohne die prachtvollen Verzierungen der arabischen Paläste.