Wie jedes Jahr im August startet wieder die Feria von Málaga, das jährliche Stadtfest, das in jeder Stadt und jedem Dorf Spaniens an unterschiedlichen Tagen gefeiert wird. Abhängig ist das vom Ehrentag des jeweiligen Schutzheiligen des Ortes, denn an diesem Tag ist dann ein lokaler Feiertag, der wirklich zum Feiern genutzt wird.
Und für die Bewohner ist das ein großes Fest, für das manche sogar einen Kredit aufnehmen, um es sich an diesen Tagen so richtig gutgehen zu lassen. In meiner Heimat, in Sevilla, findet wohl die bekannteste Feria ganz Spaniens statt, die immer im April (zumindest einige Tage) liegen muss und wo aus ganz Spanien Sonderzüge und –Flüge anreisen, die voll mit Touristen sind, die sich das nicht entgehen lassen wollen.
Die Feria von Málaga findet dieses Jahr vom 13. bis 20. August statt und liegt damit ideal auch für die hunderttausende von Touristen aller Nationen, die sich im August an der Costa del Sol für ihren wohlverdienten Urlaub aufhalten.
Dabei wird sowohl im Zentrum unter großen Sonnensegeln als auch etwas außerhalb auf einem großen extra dafür vorgehaltenen Gelände bis tief in die frühen Morgenstunden getanzt, gefeiert, gegessen und natürlich auch getrunken, denn im August sind die Temperaturen immer über 30°, manchmal auch über 40° heiß. Beliebtestes Getränk dabei ist der eiskalte „rebujito“, ein Mix aus trockenem Moscatel-Wein und 7up oder Sprite. Sehr erfrischend, aber auch gehaltvoll und schon mancher ist am nächsten Tag mit einem brummenden Schädel wieder aufgewacht.
Dabei gibt es überall Bühnen, wo typisch andalusische Musik gespielt wird, und zu der die Menschen die sogenannten „Sevillanas“ tanzen. Sie sehen ein bisschen aus wie Flamenco, haben damit aber nichts zu tun, da ihre Ursprünge schon auf die Zeit vor den spanischen katholischen Königen zurückgehen und erst später der Einfluss des Flamencos hinzukam. Jedes Mädchen lernt mit der Muttermilch diesen Tanz, so dass sie ihn nicht extra lernen müssen, und die Männer stehen dem in nichts nach.
Das typische Essen dazu ist dazu neben den Tellern mit Schinken und Käse und der nie fehlenden Paella die sogenannte „fritura malaguena“, als frittierter Fisch direkt vom Hafen, wo die Fischer täglich ihre frisch gefangenen Produkte feilbieten. Man kann selbst dort mal an der Fischbörse vorbeischauen und dem lustigen Versteigern der Fischkisten zusehen.
Auf alle Fälle ist das Ganze ein großer Spaß für die ganze Familie, und wer es einrichten kann, sollte unbedingt einmal an so einer Feria teilnehmen, es ist eine Erinnerung für das Leben!