29/08/2016

DIE CASTELLANOS

Hier müssen wir zwischen „Castilla León“ und „Castilla La Mancha“ unterscheiden, denn die Nord-Castellanos sind etwas nüchterner als die Süd-Castellanos.

Nach der Entdeckung Amerikas 1492 war Kastilien ein bedeutender Mittelpunkt. In Kastilien regierte  die königliche Autorität,  und die Inquisition trieb von hier aus ihr Unwesen.  Dadurch ist das Vorurteil der „trockenen Castellanos“ entstanden. Diese Tradition als Staatsangestellte, Funktionäre und Gelehrte hat die Castellanos sehr geprägt. Viele sehen sie heute noch als besonders streng und förmlich, was zwar zum Teil stimmt, aber man darf nicht denken, dass sie nicht genießen können, ganz im Gegenteil. Man sollte manche Feste dort besuchen und sich vom Gegenteil selbst überzeugen.

Castilla-León

Die Castellano-Leoneses sind ein sehr stolzes Volk, seriös, traditionell und bodenständig. Sie trauern dem damaligen „Reino de Castilla“ (Königreich Kastilien) nach, fühlen sich durch die Diktatur Francos ungerecht „ausgelöscht“. Manche sehen in Madrid eine Konkurrentin und betrachten Kastilien als das „wahre“ Spanien.

Für die Castellanos ist die Sprache –la Lengua Castellana- sehr wichtig, sie betrachten sie als Bestandteil ihrer Identität und Ihrer Machtstellung in der Geschichte. Das beste „Spanisch“ wird übrigens in Valladolid gesprochen.

Die jungen Leute heute betrachten sich als zurückhaltend und etwas zäh. Die Bevölkerung liebt und lebt ihre Kultur und Traditionen.

Gegenüber Fremden sind sie zunächst sehr förmlich und drücken sich gewählt aus. Sie legen sehr viel Wert auf Erziehung und gute Manieren. Man sagt häufig, dass man nirgends in Spanien so häufig „Bitte“ und „Danke“ hört wie in Kastilien. Auch die tägliche Kommunikation neigt zum großen Respekt gegenüber Fremden: hier in Kastilien ist man nicht so schnell beim „Du“ wie zum Beispiel in Andalusien oder in anderen Gebieten Spaniens.

Castilla- La Mancha

Auch die „Manchegos“ sind sehr traditionell, ausgesprochen gastfreundlich und bodenständig, dennoch sind sie den Andalusiern etwas näher. Sie sind zwar auch „Castellanos“, aber nicht mehr so förmlich wie die Nord-Castellanos, sondern etwas aufgelockerter. Sehr naturverbunden lieben sie ihre Traditionen und auch ihre Literatur-Geschichte und natürlich das Theater (Almagro).

Die Natur ist in Castilla-La Mancha atemberaubend, leider noch sehr unbekannt, auch bei den Spaniern selbst. Auch die Feste und Traditionen sind sehr zu empfehlen…und wer Toledo noch nicht kennt, sollte sich doch irgendwann mal die Zeit nehmen. Sie werden in den Tapas-Bars zwar seriös, aber gastfreundlich empfangen und die Gastronomie sollte man sich nicht entgehen lassen.

In Castilla La Mancha arbeiten noch viele Menschen in traditionellen Berufen. Das handgemachte Marzipan, die Bildhauerei oder Töpferei sind gute Beispiele davon.

 

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